Donnerstag, 5. November 2015

Gamen-Chatten-Surfen

Vortrag am Do, 5. Nov. 2015 im Familien Treff Buchs
Meldungen wie die kürzlich gelesene Zeitungsnotiz, wonach Jugendliche in den USA durchschnittlich neun Stunden täglich surfen, erschrecken uns und wir fragen uns, wie weit unsere Kinder und Jugendli­chen diesem Beispiel schon folgen. Laut Schmid gilt es, die Weichen früh richtig zu stellen. Wir Erwachsenen stellen oft erstaunt und bewundernd fest, dass die Kinder das Spiel mit den neuen Medien viel schneller lernen und besser beherrschen als wir, wir aber sind diejenigen, welche die damit verbun­denen Gefahren besser einschätzen können. Lassen wir uns nicht einreden, dass PC, Tablet und Smart Phone zur optimalen Entwicklung der Kinder notwendig sind. Stellen wir ihnen diese jedoch altersgerecht zur Verfügung, müssen wir für Fragen offen sein und gegebenenfalls intervenieren. Besser sei es aber, andere Kompetenzen fördern, die Medienkompetenz komme von selber.
Bei der Nutzung des Smartphones lassen sich geschlechterspezifische Unterschiede feststellen: Während Mädchen gerne chatten, fotografieren (Selfies!) und auf Facebook präsent sind, ziehen die Knaben das Gamen und Surfen vor. Alle diese Aktivitäten bergen ein beachtliches Suchtpotential. Als problematisch muss der Mediengebrauch dann gelten, wenn er Kinder oder Jugendliche dauerhaft von ihren Entwicklungsaufgaben abhält. Allerdings kann Missbrauch kaum wirklich verhindert werden, und Jugendliche erliegen natürlich „der Macht der Bilder, Töne und Botschaften, die einen wichtigen Teil unserer zeitgenössischen Kultur darstellen“ (Paula Bleckmann).
Doch nebst allem Nützlichen und Interessanten ist auch alles Üble dieser Welt im Internet vertreten. Wir Erwachsenen müssen selber lernen und die Jugendlichen lehren, die Medieninhalte kritisch zu reflektieren und sozial verantwortlich damit umzugehen. Im Idealfall können die Jungen mit den Eltern über die Inhalte reden.
Kinder brauchen für ihre Entwicklung das freie Spiel; körperliche, sinnliche und soziale Erfahrungen sowie auch unterhaltungsfreie Zeit – Dinge, die ihnen durch die neuen Medien vorenthalten werden.
Der Referent schlägt als Faustregel die 3 – 6 – 9 – 12 Regel vor:
Kein Fernsehen vor 3 J. (max. 30 Min./Tag); keine Games vor 6 J. (max. 5 Std./Woche); kein Internet vor 9 J. (max. 10 Std./Woche); kein unbegleitetes Internet vor 12 Jahren. Ab 20 Stunden pro Woche müsse jeder Medienkonsum bei Jugendlichen als problematisch eingestuft werden.

Merkblatt mit den wichtigsten Informationen zum Thema