Zum ersten Mal hat die Elternbildung Werdenberg einen dreiteiligen Kurs angeboten, der von 20 Personen (12 Einzelpersonen und 4 Paaren) besucht wurde.
Der Kurs wurde von Therese Lechner, eidg. dipl. psychosoziale Beraterin von der Praxis im Zentrum in Rorschach geleitet.
Unter dem Titel „Positives Familienklima“ konnten die interessierten Eltern entdecken, wie der herausfordernde Erziehungsalltag weise und hilfreich gestaltet werden kann.
Als Goldene Regel für ein positives Familienklima wurde das W.A.S.-Prinzip vorgestellt, mit den 3 Faktoren, die auch die Themen-Schwerpunkte der einzelnen Abende waren:
W – Wertschätzung: die innere Haltung dem Kind gegenüber
A – Aufmerksamkeit: die kleinen, wohlwollenden Signale der Zuwendung
S – Sicherheit: die klare, konsequente Führung in der Erziehung
Mit konkreten Hausaufgaben konnten von Kursabend zu Kursabend bestimmte Verhaltensmuster bewusst eingeübt werden. Es war oft erstaunlich von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu hören, wie bereits kleine Änderungen der inneren Haltung oder des Verhaltens, grosse Entspannung und Veränderung im Familienalltag bewirkte.
Die Kursabende waren geprägt von regem Austausch, spannenden Diskussionen in kleinen Gruppen und einer ermutigenden Grundstimmung.
Mittwoch, 23. November 2016
Donnerstag, 22. September 2016
Geschwister – sie haben sich zum Streiten gern
Warum streiten Kinder?
Mit dem Thema Geschwisterrivalität und Streit befasste sich der letzte Bildungsabend der Elternbildung Werdenberg unter der Leitung von Markus Zimmermann, dipl. Psychologe und Elterntrainer aus Affoltern am Albis. Eine beträchtliche Zahl Eltern, von den Streitereien ihrer Kinder genervt, liessen sich die hauptsächlichen Ursachen von Rivalitäten unter Geschwistern erklären und lernten einige Verhaltensregeln.Die Familienstruktur und die Geschwisterkonstellation haben einen grossen Einfluss auf die Persönlichkeitsbildung der Kinder. So erstaunt es nicht, dass zum Beispiel erstgeborene Kinder nach der Geburt eines Geschwisters sich entthront fühlen und mit Eifersucht reagieren. Jedes Kind sucht innerhalb seiner Geschwisterreihe seine Rolle. Auch Charaktereigenschaften, ob vererbt oder in der Familienkonstellation erworben, beeinflussen die Art, wie die Kinder miteinander auskommen. Und schliesslich prägt natürlich die Familienatmosphäre entscheidend den Umgang der Geschwister untereinander.
Der Referent konnte mit Beispielen aus seiner Beratertätigkeit, aber auch aus den Erfahrungen mit seinen eigenen Kindern viele Erklärungen und praktische Ratschläge erteilen. Auch zu konkreten Problemen aus der Reihe der Eltern wusste er mögliche Erklärungen und machte Vorschläge, wie der Streit zu entschärfen oder wenigstens die Nerven der Eltern geschont werden können.
Mittwoch, 8. Juni 2016
Werkstatt, Büro oder Hörsaal
Grosses Thema in einer schwierigen Lebensphase
Was soll unser Sohn lernen? Soll unsere Tochter eine Lehre machen oder weiter zur Schule gehen? Die Fragen der Berufswahl sind für die Eltern ebenso herausfordernd wie für die betroffenen Jugendlichen selber. Was dabei hilfreich ist und wo Eltern Beratung und Unterstützung finden, war das letzte Thema vor den Sommerferien bei der Elternbildung Werdenberg. Stanislaw Henny, Sozialpädagoge bei der Kinder- und Jugendhilfe Sarganserland wusste mit konkreten Ratschlägen etwas von der Unsicherheit und dem Druck von den Anwesenden zu nehmen.Wichtige Voraussetzungen für einen entspannten Umgang mit den schwierigen Fragen sind gemäss Henny: die Probleme der Adoleszenz zu kennen, sich mit der Situation der Jugendlichen auseinandersetzen und ihre Möglichkeiten sehen.
So verschaffte der Referent mit einem kurzen Überblick Klarheit über die Begriffe „Pubertät“ und „Adoleszenz“. Er erinnerte daran, dass in dieser Phase die Identität, die Persönlichkeit, Selbständigkeit und Selbstkontrolle entwickelt werden sollten. Die Jugendlichen versuchen, den oft sehr anspruchsvollen Spagat zwischen Anerkennung in der Gruppe und in der Familie zu meistern. Nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen wird ihr Hirn wird in dieser Zeit physisch komplett umgebaut! Da erstaunt es nicht, dass bei manchen Jugendlichen – und damit ihren Erziehungsberechtigten - die Probleme eskalieren können. So ist z.B. die Suizidalität in diesem Alter am grössten.
Die Anwesenden wurden aufgefordert, ganz persönlich die Unterschiede zwischen früher und heute aufzuzählen. Dabei zeigte sich: flexiblere Normen, grössere Möglichkeiten, mehr Berufe, höhere Durchlässigkeit, aber auch mehr Beratungs- und Informationsmöglichkeiten zeichnen die heutige Zeit gegenüber unseren Erinnerungen aus. Und hier liegt auch das Hauptgewicht der erteilten Ratschläge: Eltern sollen sich sehr frühzeitig mit den zur Verfügung stehenden Fachstellen, Berufswahlmessen, Infoveranstaltungen, Schnupperstellen usw. auseinandersetzten und ein Dossier erstellen.
Darauf sollte eine vertiefte Auseinandersetzung folgen mit Eignungstests (wie Stellwerk, Cockpit etc.) sowie Schnuppertagen. Das erlaubt die Eingrenzung der möglichen Berufe.
Wenn sich Schwierigkeiten bei der Lehrstellensuche ergeben, ist unbedingt ein Brückenangebot wie z.B. zehntes Schuljahr, Praktika, Sprachaufenthalte, Sarganserländer Sozialjahr etc., zu prüfen. Kein Abschluss ohne Anschluss! so Hennys Kredo .
Für konstruktive Gespräche mit eventuell renitenten Jugendlichen, aber auch für Klippen und Rückschläge wusste der Referent manchen guten Rat zu geben, was zweifellos einigen der anwesenden Eltern etwas mehr Sicherheit und Zuversicht für ihre schwierige Aufgabe mitgaben.
Die Unterlagen zum Vortrag
Fachstellen, Links, Literatur
Donnerstag, 19. Mai 2016
Dumme Kinder gibt es nicht
Kinder, die Wertschätzung für die ihnen
eigenen Stärken erfahren anstatt Abwertung wegen ihrer schwächer ausgeprägten
Fähigkeiten, entwickeln ein gutes Selbstwertgefühl.
Eltern
machen sich oft grosse Sorgen, wenn ihre Kinder mit dem Schulstoff Mühe
bekunden. Wie kann man das Kind unterstützen, und welche Fehler sind zu
vermeiden? Diese Fragen waren Gegenstand des letzten Bildungsabends der
Elternbildung Werdenberg. Der Referent, Reto Cadosch aus Zizers, führte
engagiert und kurzweilig durch den gut besuchten Anlass. Seine Hauptaussagen,
„jedes Kind hat starke Seiten“ und „Personen mit einem hohen Selbstwertgefühl
halten bei schwierigen Aufgaben länger durch", untermauerte er mit vielen
Beispielen aus der Praxis, die er sowohl aus seiner Beratertätigkeit als auch
aus der Erfahrung mit seinen eigenen, unterschiedlich begabten Kinder bezieht.
Selbstvertrauen
heisst Zuversicht und Vertrauen ins eigene Denken und Können. Selbstachtung
heisst Respekt vor sich selbst. Daraus setzt sich das Selbstwertgefühl zusammen,
das nicht vom Ausmass seiner Fähigkeiten abhängt. Ein Kind ist dann mit sich
zufrieden und fühlt sich gut, wenn die Leistungen seinen psychischen und seinen
körperlichen Fähigkeiten entsprechen.
Die Stärken
eines Kindes können bei der sprachlichen oder der logisch-mathematischen Intelligenz,
bei der räumlichen oder der körperlichen Intelligenz liegen, aber auch bei der
musikalischen, der naturalistischen sowie bei der intrapersonalen oder
interpersonalen Intelligenz. Die intrapersonale Intelligenz ist die Fähigkeit,
sich selber wahrzunehmen, eigene Grenzen zu erkennen und mit eigenen Gefühlen
sinnvoll umzugehen. Dagegen äussert sich die interpersonale Intelligenz in der
Fähigkeit, Mitmenschen zu verstehen und einfühlsam mit ihnen zu kommunizieren.
Natürlich sind
allerlei Frustrationen im Alltag zu verkraften. Die Fähigkeit damit gelassen umzugehen
kann und sollte trainiert werden. Eine hohe Frustrationstoleranz ist eine
wichtige Voraussetzung für Schulerfolge. Kindern sollten altersgemäss zunächst
kleine, dann immer grössere Frustrationen zugemutet werden. (Nutella gibt es
nur am Sonntag; Gamen ist auf bestimmte Zeiten limitiert, etc.)
Einmal mehr
wurde in diesem Vortrag die überragende Wichtigkeit des Spielens zuhause und in
der Schule betont. Spielen fördert die Entwicklung der Intelligenz und der
Persönlichkeit, die motorischen Fähigkeiten, die Konzentrationsfähigkeit, die
Sprachentwicklung, die Kreativität sowie auch die Sozialentwicklung.
Dienstag, 5. April 2016
Cola, Chips und Gummibärli
Reizwörter für Eltern, Sehnsuchtswörter für Kinder – erneut griff die Elternbildung Werdenberg an ihrer letzten Veranstaltung ein Thema auf, das viele Erziehungsberechtigte interessiert. Als kompetente Referentin konnte die Ernährungsberaterin Annelie Scheifele aus Rorschach gewonnen werden. Obwohl von den Anwesenden niemand von grösseren Problemen mit Übergewicht, Diabetes oder Karies berichtete, bewegen sich doch alle Eltern im Spannungsfeld zwischen gesunder Ernährung und den Lieblingsspeisen bzw. den Abneigungen ihrer Kinder. Hier konnte die Referentin nicht nur mit einer von der bekannten „Ernährungspyramide“ leicht abweichenden, weil auf Kinder abgestimmten „Ernährungsscheibe“ allgemeine Empfehlungen abgeben, sondern auch viele konkrete Tipps für ein entspanntes Aushandeln dessen, was auf den Teller kommt und was es dazwischen noch zu naschen gibt.
Wasser trinken
Gesüsste Getränkte, als regelmässige Durstlöscher benutzt, schaden den Zähnen und machen dick. Hier lauert Konfliktpotenzial, da viele Kinder zu wenig trinken und allzu schnell wird dann versucht, sie wenigstes mit süssen Getränken dazu zu bringen, mehr Flüssigkeit aufzunehmen. Nach dem Genuss von Süssgetränken oder Süssigkeiten sollten übrigens immer die Zähne gespült oder Wasser getrunken werden.Früchte und Gemüse essen
Trotz der ganzen bunten Vielfalt bekunden viele Mütter Schwierigkeiten, ihren Kindern Gemüse und Salate schmackhaft zu machen. Vor allem bei den Zwischenmahlzeiten schützt der Genuss von Früchten vor dem „Gluscht“ nach Süssigkeiten. Das heisst nicht, dass Süsses total verbannt werden soll. Die Menge, die Häufigkeit und die passende Gelegenheit muss schlau geplant werden.Ein paar Grundsätze helfen, den Kindern eine ausgewogene und gesunde Ernährung schmackhaft zu machen. Dazu gehören gemeinsame Mahlzeiten am Tisch, und nicht vor dem Fernseher oder im Kinderzimmer. Bei Tisch sollen keine Machtkämpfe über das Essen ausgefochten und keine unangenehmen Gespräche geführt werden. Teller müssen im Gegensatz zu früheren Zeiten nicht leer gegessen werden.
Vorbilder sein
Und auch hier ist ganz zentral: Eltern sind Vorbilder! Wenn der Sohn frühmorgens beim Entsorgen seines leeren Joghurtbechers im Abfalleimer die Papierchen entdeckt, welche die Eltern des abendlichen Guetzlikonsums beim Fernsehen überführen, wird es schwierig, seine Prinzipien durchzusetzen.Es ist bekanntlich schwierig, alte Gewohnheiten los zu werden – besser ist es, neue einzuführen!
Freitag, 1. Januar 2016
Jahresbericht 2015
Das 36. Jahr der Elternbildung Werdenberg ist abgeschlossen.
An insgesamt fünf Team-Sitzungen haben wir die aktuellen Fragen und Geschäfte bearbeitet sowie das Programm für das Veranstaltungsjahr 2016 vorbereitet.
Urs Scherrer, Grabs
Tamara Rütimann, Grabs
Mirjam Probst, Grabs
Einen „Herzlichen DANK“ an alle Sponsoren und Gönner für die finanzielle Unterstützung sowie auch an alle ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die vielen Stunden Arbeit im Hintergrund ohne die eine Elternbildung Werdenberg nicht funktionieren kann.
Im Januar 2016 Veronika Schäffler
An insgesamt fünf Team-Sitzungen haben wir die aktuellen Fragen und Geschäfte bearbeitet sowie das Programm für das Veranstaltungsjahr 2016 vorbereitet.
Elternbildungsteam
Veronika Schäffler, GrabsUrs Scherrer, Grabs
Tamara Rütimann, Grabs
Mirjam Probst, Grabs
Veranstaltungsverlauf
Im vergangenen Programmjahr wurden insgesamt acht Veranstaltungen angeboten, drei davon in Zusammenarbeit mit der Schule Grabs. Die Veranstaltungen mit Voranmeldungen anzubieten hat sich bewährt, so mussten wir zwei davon wegen zu wenig Anmeldungen absagen. Wir haben wieder einen eigenen kleinen Flyer gestaltet und diesen mit dem Grabserblatt und im Buchs Aktuell verteilen lassen. Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Besucherzahl stetig gestiegen. Für uns eine Bestätigung unserer Arbeit. Die Teilnehmer sind engagiert und interessiert und haben uns positive Rückmeldungen gegeben.Anlässe
- Hilf mir es selbst zu tun, Schulanlass Grabs, Ca. 80-90 Pers.
- Was Kinder von ihren Eltern (nicht) brauchen, Schulanlass Grabs, Ca. 100-120Pers.
- Faszination digitaler Welten, Schulanlass Grabs, Ca. 60-70 Pers.
- Tabu-Themen in der Familie, Referat/Diskussion, Abgesagt
- Eltern sind nicht immer schuld, Referat/ Diskussion, 21 Pers
- Erziehungsfalle Verwöhnen, Referat/ Diskussion, Abgesagt
- Pubertät- Tanz der Hormone, Referat /Diskussion, 38 Pers
- Gamen-Chatten-Surfen, Referat/ Diskussion, 21 Pers
Ausblick 2016
Das Programm für 2016 steht und beinhaltet wieder 3 Anlässe in Kooperation mit der Schulgemeinde Grabs und 8Eigene, davon erstmals einen Kurs in drei Teilen im Familientreff Buchs. Auch dieses Jahr haben wir einen Flyer gestaltet, der mit dem Grabserblatt, sowie dem „Buchs aktuell“ verteilt wurde.Finanzielles
Die Werbung mit Inseraten und Flyer, die Lokalmiete sowie die Referentenhonorare machen den Löwenanteil unserer Ausgaben aus. Auch wenn die Besucherzahlen steigen, sind wir weiterhin auf Spenden und Sponsorengelder angewiesen um die Elternbildung Werdenberg in der Region anbieten zu können.Einen „Herzlichen DANK“ an alle Sponsoren und Gönner für die finanzielle Unterstützung sowie auch an alle ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die vielen Stunden Arbeit im Hintergrund ohne die eine Elternbildung Werdenberg nicht funktionieren kann.
Im Januar 2016 Veronika Schäffler