Dienstag, 5. April 2016

Cola, Chips und Gummibärli

Reizwörter für Eltern, Sehnsuchtswörter für Kinder – erneut griff die Elternbildung Werdenberg an ihrer letzten Veranstaltung ein Thema auf, das viele Erziehungsberechtigte interessiert. Als kompetente Referentin konnte die Ernährungsberaterin Annelie Scheifele aus Rorschach gewonnen werden. Obwohl von den Anwesenden niemand von grösseren Problemen mit Übergewicht, Diabetes oder Karies berichtete, bewegen sich doch alle Eltern im Spannungsfeld zwischen gesunder Ernährung und den Lieblingsspeisen bzw. den Abneigungen ihrer Kinder. Hier konnte die Referentin nicht nur mit einer von der bekannten „Ernährungspyramide“ leicht abweichenden, weil auf Kinder abgestimmten „Ernährungsscheibe“ allgemeine Empfehlungen abgeben, sondern auch viele konkrete Tipps für ein entspanntes Aushandeln dessen, was auf den Teller kommt und was es dazwischen noch zu naschen gibt.


Wasser trinken

Gesüsste Getränkte, als regelmässige Durstlöscher benutzt, schaden den Zähnen und machen dick. Hier lauert Konfliktpotenzial, da viele Kinder zu wenig trinken und allzu schnell wird dann versucht, sie wenigstes mit süssen Getränken dazu zu bringen, mehr Flüssigkeit aufzunehmen. Nach dem Genuss von Süssgetränken oder Süssigkeiten sollten übrigens immer die Zähne gespült oder Wasser getrunken werden.

Früchte und Gemüse essen

Trotz der ganzen bunten Vielfalt bekunden viele Mütter Schwierigkeiten, ihren Kindern Gemüse und Salate schmackhaft zu machen. Vor allem bei den Zwischenmahlzeiten schützt der Genuss von Früchten vor dem „Gluscht“ nach Süssigkeiten. Das heisst nicht, dass Süsses total verbannt werden soll. Die Menge, die Häufigkeit und die passende Gelegenheit muss schlau geplant werden.

Ein paar Grundsätze helfen, den Kindern eine ausgewogene und gesunde Ernährung schmackhaft zu machen. Dazu gehören gemeinsame Mahlzeiten am Tisch, und nicht vor dem Fernseher oder im Kinderzimmer. Bei Tisch sollen keine Machtkämpfe über das Essen ausgefochten und keine unangenehmen Gespräche geführt werden. Teller müssen im Gegensatz zu früheren Zeiten nicht leer gegessen werden.

Vorbilder sein

Und auch hier ist ganz zentral: Eltern sind Vorbilder! Wenn der Sohn frühmorgens beim Entsorgen seines leeren Joghurtbechers im Abfalleimer die Papierchen entdeckt, welche die Eltern des abendlichen Guetzlikonsums beim Fernsehen überführen, wird es schwierig, seine Prinzipien durchzusetzen.

Es ist bekanntlich schwierig, alte Gewohnheiten los zu werden – besser ist es, neue einzuführen!