Kinder, die Wertschätzung für die ihnen
eigenen Stärken erfahren anstatt Abwertung wegen ihrer schwächer ausgeprägten
Fähigkeiten, entwickeln ein gutes Selbstwertgefühl.
Eltern
machen sich oft grosse Sorgen, wenn ihre Kinder mit dem Schulstoff Mühe
bekunden. Wie kann man das Kind unterstützen, und welche Fehler sind zu
vermeiden? Diese Fragen waren Gegenstand des letzten Bildungsabends der
Elternbildung Werdenberg. Der Referent, Reto Cadosch aus Zizers, führte
engagiert und kurzweilig durch den gut besuchten Anlass. Seine Hauptaussagen,
„jedes Kind hat starke Seiten“ und „Personen mit einem hohen Selbstwertgefühl
halten bei schwierigen Aufgaben länger durch", untermauerte er mit vielen
Beispielen aus der Praxis, die er sowohl aus seiner Beratertätigkeit als auch
aus der Erfahrung mit seinen eigenen, unterschiedlich begabten Kinder bezieht.
Selbstvertrauen
heisst Zuversicht und Vertrauen ins eigene Denken und Können. Selbstachtung
heisst Respekt vor sich selbst. Daraus setzt sich das Selbstwertgefühl zusammen,
das nicht vom Ausmass seiner Fähigkeiten abhängt. Ein Kind ist dann mit sich
zufrieden und fühlt sich gut, wenn die Leistungen seinen psychischen und seinen
körperlichen Fähigkeiten entsprechen.
Die Stärken
eines Kindes können bei der sprachlichen oder der logisch-mathematischen Intelligenz,
bei der räumlichen oder der körperlichen Intelligenz liegen, aber auch bei der
musikalischen, der naturalistischen sowie bei der intrapersonalen oder
interpersonalen Intelligenz. Die intrapersonale Intelligenz ist die Fähigkeit,
sich selber wahrzunehmen, eigene Grenzen zu erkennen und mit eigenen Gefühlen
sinnvoll umzugehen. Dagegen äussert sich die interpersonale Intelligenz in der
Fähigkeit, Mitmenschen zu verstehen und einfühlsam mit ihnen zu kommunizieren.
Natürlich sind
allerlei Frustrationen im Alltag zu verkraften. Die Fähigkeit damit gelassen umzugehen
kann und sollte trainiert werden. Eine hohe Frustrationstoleranz ist eine
wichtige Voraussetzung für Schulerfolge. Kindern sollten altersgemäss zunächst
kleine, dann immer grössere Frustrationen zugemutet werden. (Nutella gibt es
nur am Sonntag; Gamen ist auf bestimmte Zeiten limitiert, etc.)
Einmal mehr
wurde in diesem Vortrag die überragende Wichtigkeit des Spielens zuhause und in
der Schule betont. Spielen fördert die Entwicklung der Intelligenz und der
Persönlichkeit, die motorischen Fähigkeiten, die Konzentrationsfähigkeit, die
Sprachentwicklung, die Kreativität sowie auch die Sozialentwicklung.