Montag, 20. November 2017

Dienstag, 5. September 2017

Mittwoch, 7. Juni 2017

Vom Taschengeld zum Jugendlohn

W&O vom 16. Juni 2017

Dienstag, 16. Mai 2017

Wut, Trotz, Eifersucht

Starke Gefühle kleiner Kinder

BUCHS ⋅ Antonia Giacomin referierte kürzlich bei der Elternbildung Werdenberg über Gefühlsausbrüche von kleinen Kindern und erklärte, wie Eltern damit am besten umgehen.

Wut, Trotz, Eifersucht kleiner und grösserer Kinder sind den meisten Eltern wohl bekannt, darum überrascht der trotz des herrlichen Mai-Abends stattliche Aufmarsch zu diesem Vortrag nicht. Antonia Giacomin befasst sich beruflich mit Eltern- und Erwachsenenbildung sowie mit Transaktionsanalyse und kann für ihre Ausführungen aus ihrer reichen Erfahrung schöpfen.
Dass kleine Kinder «täubelen» sei ganz normal, aber nichtsdestoweniger schwer auszuhalten. Darauf gebe es sowohl entwicklungsfördernde als auch entwicklungshemmende Reaktionen. Der Umgang mit kindlichen Zornausbrüchen sollte die Entwicklung der emotionalen Kompetenz der Kinder fördern. Die wichtige Phase der «Ich»-Entwicklung beginne etwa mit 15 bis 18 Monaten und erreiche ihren Höhepunkt etwa mit 22 Monaten. Wer auf diese Phase einen positiven Fokus hat, kann gelassener auf die kaum zu stoppenden Gefühlsausbrüche der Kleinen reagieren.
Im magischen Alter zwischen drei und sechs Jahren werden Rollenspiele wichtig; die Kinder entdecken, wie die Menschen funktionieren und lernen ihre Gefühle zu benennen und zu steuern. In dieser Phase entwickelt sich beim Kind die Fähigkeit zur Empathie. Es lernt Grenzen kennen und auch, Strategien zu entwickeln.
Warum werden Kinder wütend? Die Referentin versteht es, den Fragen aus dem Publikum mit Gegenfragen Erklärungsmöglichkeiten zu entnehmen und den Müttern und Vätern Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Dabei besteht sie unbedingt darauf, jede Form von Machtkampf zu vermeiden und unter allen Umständen auf Gewalt zu verzichten. Es geht immer darum, die Gefühle des Kindes wahrzunehmen, zu benennen und zu akzeptieren. Denn Kinder brauchen Zugehörigkeit, Verständnis und klare Grenzen. Ein wichtiger Grundsatz lautet: Alle Gefühle sind erlaubt, jedoch nicht jede Handlung


Dienstag, 28. März 2017

Wie bringe ich alles unter einen Hut?

Die zahlreichen jungen Mütter sowie einige Väter waren zum neusten Vortrag bei der Elternbildung Werdenberg mit der Erwartung gekommen, ein paar gute Tipps zur besseren Organisation der tägli­chen Haus- und Erziehungsarbeit zu bekommen. Stattdessen forderte die Referentin Therese Lechner zuerst einmal alle auf, sich ein paar Sachen gründlich zu überlegen:

Welche Aufgaben stellen sich jeden Tag?
Wie befriedigend ist der Mix meiner Aufgaben?
Was bleibt im Rückblick auf den Tag?


Anhand anschaulicher Beispiele zeigte die Referentin auf, wie sich viele Hausfrauen / Mütter von dem unablässigen Plätschern der täglichen Kleinarbeit treiben lassen und am Abend doch das Gefühl haben, wichtige Beziehungsarbeit aus lauter Zeitmangel vernachlässigt zu haben. Formulierungen wie „ich muss noch schnell…“, „ich sollte endlich…“, „ich möchte nur noch rasch…“ führen selten zur entsprechenden Aktion und hinterlassen dafür Gefühle der Überforderung oder des Überdrusses.


Für die Beziehungen zum Partner, zu den Kindern, zu den wirklich wichtigen Freunden/Freundinnen, aber auch für eigene Bedürfnisse müsse zwingend die nötige Zeit zum vornherein eingeplant und auch verteidigt werden. Dafür brauche es gar nicht so viele Stunden, sondern wichtig sei die uneinge­schränkte Hinwendung zum heimkehrenden Kind, bis dieses seine wichtigsten Ereignisse vom Schul­weg erzählt hat, oder das aktive Gespräch mit dem Partner ohne Ablenkung durch Radionachrichten, Tagesschau oder Sportmeldungen.


Sie scheut sich übrigens nicht, vor dem Fernsehen mit seinen Serien zu warnen, mit welchem manche Hausfrau Stunden, Wochen, Jahre ihres Lebens ohne nachhaltigen Gewinn verrinnen lassen.


Das vielgerühmte Multitasking, zu dem Frauen angeblich so begabt sind, hält Lechner für absolut in­effizient. Das gängige Bild vom „Tragen verschiedener Hüte“ dekonstruiert sie und schlägt stattdes­sen vor, die einzelnen „Hüte“ klar zu benennen und ihnen bestimmte Zeiten zuzuordnen.


Therese Lechner arbeitet bei der psychosozialen Beratung Rorschach. Sie ist bei der Elternbildung Werdenberg keine Unbekannte, ihre Bildungsabende erfreuen sich regelmässig eines grossen Interesses seitens vieler Erziehungsberechtigter.