Dienstag, 8. Dezember 2020

Orientierung in einem Dschungel von Ratschlägen


Das aktuelle Team der Elternbildung Werdenberg: (von links) Denise Wachter, Judith Jörg (neue Leiterin ab 2021), die abtretende Leiterin Veronika Schäffler, Rahel Crescenti. Es fehlt auf dem Bild Sarah Michel.

Im Januar 2021 gibt es nach 13 Jahren einen Wechsel in der Leitung der Elternbildung Werdenberg. Die Grabserin Veronika Schäffler gibt ihr Amt an die Buchserin Judith Jörg ab, welche seit dem letzten Jahr Teil des Teams ist. Mit dieser Lösung ist Veronika Schäffler sehr glücklich, nachdem sie sich erstmals Ende 2018 Gedanken zu einer Nachfolgerin gemacht hat. Veronika Schäffler hatte das Amt nach ihrem Einstieg 2008 noch im gleichen Jahr von der scheidenden Leiterin Rosmarie Halter übernommen, welche sich 30 Jahre lang unermüdlich im Sinne einer Freiwilligenarbeit eingesetzt hat. Damals hat sich die Grabserin die Frage gestellt, wie sehr die Elternbildung einem Bedürfnis entspricht, deshalb wurde eine gross angelegte Bedarfsanalyse gemacht – das Echo darauf war durchweg positiv. Gestützt auf diese Ausgangslage widmeten sich Veronika Schäffler und ihr Team mit Enthusiasmus, Kreativität und viel Herzblut der Weiterführung der Anliegen der Elternbildung Werdenberg.

Mit aktuellen Aspekten am Puls der Zeit bleiben

Die Elternbildung befasst sich mit allen Aspekten der Erziehung und des Zusammenlebens in der Familie. Elternbildung richtet sich an Väter, Mütter, Kinder und Erwachsene, die mit Kindern zusammenleben. Die Organisation sieht sich als eine wichtige Form der präventiven Unterstützung von Familien, als eine mögliche Orientierungshilfe. «Eltern müssen heute in einem Dschungel von Ratschlägen und Herausforderungen, einem Gewirr von Ansprüchen ihren eigenen Weg finden. Für uns ist es deshalb enorm wichtig, am Puls der Zeit bleiben, denn die Herausforderungen verändern sich». Man versuche, so Veronika Schäffler weiter, gezielt aktuelle Aspekte aufzugreifen, vor allen in Form von Referaten und Anlässen (siehe Zweitstoff). «Vom Team verlangt das ein hohes Mass an Flexibilität. Deshalb bin ich froh, dass wir eine altersmässig gute Mischung haben an Frauen, die zugleich auch Mütter sind.» Elternbildung sieht die aufgestellte 66-Jährige als eine wichtige Informationsquelle und als verbindendes Element; die Zusammenarbeit erstreckt sich über nebst Familien über verschiedene Felder wie Schulen, Sozialdienst und Erwachsenenbildung.

Qualifizierte Arbeit von ausgebildeten Personen

Gegründet wurde die Elternbildung im Jahr 1978 als eine Art Elternschule. Ihr fortwährendes Ziel ist, in der Region Werdenberg den Menschen zu helfen, dass Eltern sich und ihre Kinder besser verstehen und sich in einer immer komplizierter werdenden Welt besser orientieren zu können. Vermittelt wird die qualifizierte Facharbeit von spezifisch ausgebildeten Personen. Inhaltlich gibt es eine klare Abgrenzung von Therapie- oder reinen Freizeitangeboten. «Die Resonanz auf unsere Themenwahl und Arbeit ist meistens gut. Ich bin auch immer wieder erstaunt und erfreut, dass es Eltern gibt, die regelmässig kommen. Es ist aber auch nicht immer ganz einfach, eine Dynamik auszulösen und diejenigen zu mobilisieren, welche wir im Kern eigentlich ansprechen wollen», so die ausgebildete Erwachsenenbildnerin. Als äusserst wichtig schätzt sie den direkten Kontakt mit Eltern ein, in erster Linie an den öffentlichen Anlässen. Bedeutung misst Veronika Schäffler nebst der Arbeit «an der Front» aber auch der Präsenz in der Öffentlichkeit und den sozialen Medien zu. Sie hat sich über all die Jahre hinweg über jede Aufmerksamkeit gefreut, die der Elternbildung Werdenberg zugekommen ist, auch von behördlicher Seite. Die Anerkennung des kantonalen Bildungsdepartementes mit der Unterstellung der Elternbildung vor nunmehr zwölf Jahren verlieh ihrer Aufgabe und ihrer Motivation zusätzlich grossen Schwung. Auch wenn sich Veronika Schäffler in ihrer Arbeit im erzieherischen und sozial bildenden Bereich während vieler Jahre und an verschiedenen Stationen nie ins Zentrum gestellt hat, gerät sie nun etwas aus dem Fokus. Mit der Übergabe der Leitung einer funktionierenden Organisation lässt sich die Zukunft etwas leichter angehen. Dankbar ist sie rückblickend für die stets gute Zusammenarbeit im Team der Elternbildung Werdenberg. «Eine solche Aufgabe lässt sich nur bewältigen, wenn jeder Einzelne seine Ressourcen einbringen kann».