Donnerstag, 24. Juni 2021

Mit Kindern wachsen – Achtsamkeit im Elternalltag

Am Donnerstag, 24.06.2021 konnte die Elternbildung Werdenberg eine weitere wertvolle Erwachsenenbildungsveranstaltung im Familientreff Buchs durchführen. Für das Thema «Mit Kindern wachsen – Achtsamkeit im Elternalltag» konnte mit Ursula Frischknecht-Tobler eine ausgewiesene Spezialistin für Achtsamkeits- und Selbstmitgefühlspraxis gewonnen werden. In sehr lebendiger und authentischer Weise gelang es der erfahrenen MBSR (Mindfulness Based Stress Reduction)-Lehrerin, den Anwesenden hilfreiche Tools aus der Achtsamkeitspraxis näher zu bringen. Ursula Frischknecht-Tobler ist selbst Mutter von drei erwachsenen Kindern und fünf Enkelkindern.

Kein Leben ist stressfrei und gerade für Eltern ist der Alltag oft besonders fordernd. Achtsamkeit kann helfen den Stress zu reduzieren, in dem sie unterstützt, die Präsenz wieder vermehrt auf das Hier und Jetzt auszurichten.

Je öfter es gelingt in Stresssituationen kurz innezuhalten und die Aufmerksamkeit auf die momentanen Körperempfindungen, Gedanken und Gefühle auszurichten, desto besser kann der Autopilot gestoppt werden. Sukzessive lernt man unbewusste Abläufe, die als Reaktionen auf äussere und innere Stressoren blitzschnell hervortreten, zu verändern. Das Erkennen der eigenen Handelsimpulse ist dabei der erste Schritt.

Bewusst im gegenwärtigen Augenblick zu sein, ohne zu urteilen, fällt vielen Menschen schwer. In Zeiten von Multitasking und steigenden Anforderungen im Alltag, werden Kompetenzen, die das Handlungsspektrum erweitern und verstärkt Gelassenheit und Wohlbefinden fördern, immer wertvoller. Wer gelernt hat zu akzeptieren, was im Moment ist, sich selbst zu würdigen und anzunehmen, dem gelingt es vermehrt aus den gewohnten Mustern auszusteigen und sich nicht mehr vom eigenen Alarm- und Antriebssystem beherrschen zu lassen. So wird das eigene Fürsorgesystem vermehrt stimuliert und ein gesunder, guter Kontakt mit sich selbst aufgebaut. Dies ermöglicht einen besseren Zugang zu den eigenen Bedürfnissen, eine Grundvoraussetzung für eine gesunde Selbstfürsorge und das Aufrechterhalten der inneren Balance. Wem es gelingt, täglich ein paar kurze bewusste Pausen zum Innehalten, sogenannte Achtsamkeitsinseln, einzubauen, wird merken, dass das eigene Verlieren in der Tretmühle des Tuns und Reagierens weniger wird.

 


Flucht – Kampf – Erstarrung sind Grundveranlagungen des Menschen bei Stress. Als Folge unseres evolutionären Erbes gibt unser Gehirn Gefahren meist mehr Bedeutung, als Dingen die gut verlaufen. So braucht es ca. fünf positive Erfahrungen, um eine negative auszugleichen. Das Ziel regelmässiger Achtsamkeitspraxis ist es, statt auf Stressoren einfach zu reagieren, auf sie zu antworten. Sozusagen den Aktions-Modus zu einem Sein-Modus entwickeln. Dies ermöglicht absichtsvoller zu entscheiden und bewusster zu agieren und die Aufmerksamkeit vermehrt auf den Prozess statt auf das Ergebnis auszurichten.

Achtsamkeit erlernen ist kein Blitzkurs, sondern ein Weg, der einiges an Übung und Zeit benötigt. Damit die Anwesenden erste Erfahrungen mit der Achtsamkeitspraxis machen konnten, leitete die Referentin mehrere Selbstwahrnehmungsübungen direkt zum Mitmachen an. Auch ein «Erste-Hilfe-Kit» für Stresssituationen wurde den Teilnehmenden mit auf den Weg gegeben mit dem Angebot, die nächsten Tage diese Übung doch immer wieder einmal kurz anzuwenden, um immer mehr Übung darin zu bekommen, denn die nächste Stresssituation im Elternalltag kommt bestimmt.

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Dienstag, 4. Mai 2021

Tablet, Smartphone, Gamekonsole - Ist das Gamen für unsere Kinder schädlich?

Markus Büchel hielt für die Elternbildung Werdenberg kürzlich ein Referat zum Thema «Tablet, Smartphone, Gamekonsole» und sensibilisierte mit Beispielen aus seiner Erfahrung als langjähriger Jugendarbeiter. Grundsätzlich sei Gamen nicht schädlich und per se nicht schlecht, sagte Büchel unter anderem.

«Wie haben wir aufgeatmet, als Ende April die Nachricht kam, dass endlich Veranstaltungen in der Erwachsenenbildung und somit auch unsere Elternbildungsreferate wieder stattfinden dürfen», schreibt die Elternbildung Werdenberg in einer Medienmitteilung. Am 4. Mai war es so weit: Der seit langem geplante und von vielen Eltern gewünschte Vortrag zum Thema digitale Medien konnte durchgeführt werden.

Der erfahrene und beliebte Referent Markus Büchel gestaltete den Abend zum Thema «Tablet, Smartphone, Gamekonsole» – Umgang mit digitalen Medien im Kindergarten- und Primarschulalter. Er fesselte das interessierte Publikum vom ersten bis zum letzten Wort.



Das Gamen folgt nach Spielen im Freien und Sport

Zu Beginn wurden die Wünsche und Ziele der Anwesenden abgeholt und der Referent verschaffte einen guten Überblick über das komplexe und breit gefächerte Thema der digitalen Medien. Anhand einiger Zahlen und Auswertungen aus aktuellen Erhebungen und Statistiken aus Befragungen von Kindern im Alter zwischen 6 und 13 Jahren wurde klar, dass die in diesem Alter beliebtesten Freizeitbeschäftigungen, wie schon in früheren Jahren, nach wie vor das Spielen im Freien und mit Freunden sowie sportliche Betätigung sind. Danach folgt dann aber schon das Gamen und Filme schauen, knapp vor dem Bücher lesen.

Wenn danach gefragt wurde, wofür Kinder in diesem Alter die meiste Freizeit verbrauchen, kam an erster Stelle: für Hausaufgaben. Also ganz so sehr in Besitz genommen von den digitalen Medien, scheinen die Kinder nun doch noch nicht zu sein, wie man manchmal den Eindruck vermittelt bekommt.

Cyber-Mobbing, Sexting, strafbare Handlungen: Das Internet birgt Gefahren für Kinder

Doch bekannterweise bergen neue Medien auch Gefahren, daher ist es für Eltern heute unabdingbar, sich damit auseinanderzusetzen. Wichtig ist, dies auf sachlicher und ganzheitlicher Basis zu tun und nicht einfach alles zu verteufeln, sondern viel mehr Aufklärungsarbeit zu leisten. Markus Büchel empfahl den Teilnehmenden, Kindern und Jugendlichen erst ab der Oberstufe ein eigenes Smartphone zugänglich zu machen.

Vor allem für jüngere Kinder sei der freie Zugang zu unerlaubten, beängstigenden, verstörenden Inhalten im Internet problematisch und der unbegleitete Umgang mit dem Internet birgt schlicht und einfach zu viele Risiken (so zum Beispiel Cyber-Mobbing, Sexting, strafbare Handlungen wie verbotene Bilder verschicken, «gefakte» Darstellungen, etc.). Der Referent konnte mit Beispielen aus seiner langjährigen Erfahrung als Jugendarbeiter die Anwesenden eindrücklich für diese Gefahren sensibilisieren.

Dabei gehe es nicht darum, alles zu verbieten, sondern die Kinder im Umgang mit der Nutzung von digitalen Medien zu begleiten und zu beaufsichtigen. Präsent sein, sich den Interessen des Kindes annehmen, auch mal zusammen ein Game spielen oder gemeinsam etwas im Internet suchen, eben angeleitet und begleitet, können sehr schöne gemeinsame Erfahrungen schaffen, die die Eltern-Kind-Beziehung stärken. Sinnvoll und wichtig sei es, die Bildschirmzeiten zu limitieren und für Ausgleich zu sorgen.

Macht das Gamen unsere Kinder dumm?

Während des Referats stellt sich die Frage, ob Gamen schädlich sei und es Kinder dumm und aggressiv mache. Grundsätzlich sei Gamen nicht schädlich und per se nicht schlecht, dabei gilt es aber die Altersempfehlungen zu beachten und die Eltern sollen sich ein Bild über die Lieblingsgames ihrer Kinder machen. Entscheidend beim Gamen ist die Häufigkeit und die Dauer, so kann man zum Beispiel vorgängig die Anzahl Runden definieren, die gespielt werden dürfen.

Es ist von Kind zu Kind unterschiedlich, was guttut und was zu viel ist. Sofern das Kind soziale Kontakte weiterhin pflegt und auch anderen Hobbys nachgeht, die Ausgleich schaffen, ist die Situation noch nicht alarmierend.

Markus Büchel konnte den Teilnehmenden mit dem Referat aufzeigen, wie sie zusammen mit ihren Kindern das umfassende Thema digitale Medien angehen können.


Berichterstattung im W&O

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Montag, 4. Januar 2021

Jahresbericht 2020

Wieder ist ein Jahr der Elternbildung Werdenberg abgeschlossen. Wir freuen uns, Ihnen unseren Jahresbericht vorzustellen.

Das Elternbildungsteam:

Veronika Schäffler, Grabs

Judith Jörg, Buchs

Denise Wachter, Grabs

Sarah Michel, Buchs

Rahel Crescenti, Gams

 

Unsere stillen Helfer:

Urs Scherrer, Finanzen, Homepage

Pit Rütimann, Flyergestaltung

Mirjam Probst, Hotmail

Trudi Belleville, Zeitungsartikel

 

Unsere Aktivitäten:

An insgesamt 4 Team-Sitzungen wurden die aktuellen Fragen und Geschäfte bearbeitet und das Programm für das Veranstaltungsjahr 2021 erarbeitet.

Im vergangenen Jahr haben wir insgesamt sechs Veranstaltungen angeboten, konnten aber

leider, bedingt durch die Corona Pandemie, nur zwei durchführen.

Für 2021 haben wir wiederum einen Flyer gestaltet und diesen mit dem Grabser Blatt, dem Buchs Aktuell und neu mit dem Sennwald Aktuell verteilen lassen.

 

Anlässe

Der «Sichere Ort»-Bindung und Beziehung im Familienalltag

Schulanlass

ca.100 Pers.

Erziehung heute! – Erziehung heute?

Schulanlass

ca. 100Pers.

Kinder beim Lernen begleiten

Referat/Diskussion

20 Pers.

Pubertät – der normale Wahnsinn

Referat/ Diskussion

Abgesagt.

Tablet, Smartphone, Gamekonsole

Referat/ Diskussion

Abgesagt

Wir haben uns zum Streiten gern

Referat /Diskussion

12 Pers.

Wie umarme ich einen Kaktus?     Teil 1   

Referat/ Workshop

Abgesagt.

Wie umarme ich einen Kaktus? Teil 2

Referat, Workshop

Abgesagt

  

Ausblick 2021

Nachdem wir den Grossteil der geplanten Veranstaltungen absagen mussten, hoffen wir auf ein besseres Jahr. Das weitere Programm für 2021 steht und beinhaltet zwei Anlässe in Kooperation mit der Schulgemeinde Grabs sowie fünf eigene im Familientreff Buchs.  

Finanzielles

Die Werbung mit Inseraten und Flyern, die Lokalmiete sowie die Referentenhonorare machen den Löwenanteil unserer Ausgaben aus. Wir sind weiterhin auf Spenden und Sponsorengelder angewiesen, um die Elternbildung Werdenberg in der Region weiter anbieten zu können.

Leitungswechsel

Für mich ist nun der Abschluss gekommen und ich verabschiede mich von der Elternbildung Werdenberg. Gleichzeitig freue ich mich, in Judith Jörg eine sehr kompetente Nachfolgerin gefunden zu haben, der ich das Amt nun übergebe.

Nun bedanke ich mich bei allen Sponsoren und Gönnern für die ideelle und finanzielle Unterstützung. Mein Dank gilt auch allen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die vielen Stunden Arbeit im Hintergrund, ohne die eine Elternbildung Werdenberg nicht funktionieren kann.

Im Dezember 2020, Veronika Schäffler